Neuerscheinung: Don Quijotes intermediales Nachleben. Herausgegeben von Ines Detmers und Wolfgang G. Müller
26. September 2011
Trier: WVT 2011.
Zitation
Welche Rolle spielt die von Miguel de Cervantes in der frühen Neuzeit geschaffene Don Quijote-Figur für die Selbstbeobachtung von Kulturen in verschiedenen historischen Zeiträumen und in unterschiedlichen Medien? Diese Frage markiert den Ausgangspunkt des vorliegenden, interdisziplinär angelegten Bandes.
An der Schnittstelle zwischen komparatistischer Rezeptionsforschung und medienwissenschaftlicher Intertextualitätsforschung angesiedelt, loten die Beiträge Gestaltungsspielräume formal-ästhetischer ‚Wiederbelebungen‘ aus, über die das weite Spektrum ‚intermedialer Nachleben‘ der Don Quijote-Figur gleichermaßen (bild-)sprachlich inszeniert, popularisiert und aktualisiert wird.
Chronologisch und thematisch breit gefächert, rückt die Epochen und Kulturen übergreifend beträchtliche Zahl intermedialer Adaptionen ins Blickfeld, die performative Gattungen wie Theater-, Opern-, Musicalproduktionen und Festriten ebenso einschließen wie Buchillustrationen, Stiche, Karikaturen, Gemälde, Filme, Comics und jüngst sogar Computerspiele. In der Zusammenschau betrachtet zeugt die Vielzahl mannigfacher ‚intermedialer Nachleben‘ des Zeitenwanderers, Werkbummlers und ästhetischen Wi(e)dergängers Don Quijote einmal mehr davon, dass er ein Überlebender ist, der sich jedoch keineswegs überlebt hat. (Verlag)
Darin auch:
- Iris Detmers: ‚Erlesene Bilder‘ des Don Quijote: Zur gattungsreflexiven Funktion von Interfiguralität in post-modernen Graphic Novels, S. 289-314.
Dr. Ines Detmers ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft der Technische Universität Chemnitz und derzeit Kollegiatin des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz. Sie forscht hier zu „Don-Quijote-Adaptionen in anglophonen Literaturen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart“.